Schröder: „Sanieren und kassieren! Mehr Förderung gab es noch nie“
In Deutschland gibt es 16,5 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser. Ein Großteil ist in einem Alter, in dem größere Reparaturen und Sanierungen anstehen. „Dieses Jahr gibt es so viel Förderung wie nie zuvor“, erklärt Christina-Johanne Schröder (40), die im Bundestag die Wohn- und Baupolitik der Grünen koordiniert. Viele Menschen seien verunsichert, ob einer Vielzahl von Desinformation. Dabei seien es oft die kleinen Maßnahmen, die sich besonders schnell rechnen, wie die Dämmung von Warmwasserleitungen, neue Dichtungen oder ein hydraulischer Abgleich der Heizung durch einen kompetenten Heizungsbauer.
Um Orientierung bei der Sanierung zu bieten, fördert der Bund den sogenannten individuellen Sanierungsfahrplan: „Wenn Sie wissen wollen, welche Maßnahmen sich in Ihrem konkreten Fall lohnen, dann sprechen Sie mit Ihrem Energieberater. Der Bund übernimmt 80 Prozent der Kosten, wenn Sie sich einen Fahrplan für Ihr Eigenheim erstellen lassen“, so Schröder. Neben der Förderung für den Einbau einer effizienten und klimafreundlichen Heizung gibt es mehrere Programme, die Maßnahmen für mehr Energieeffizienz unterstützen: Heizungsoptimierung, Außenwanddämmung, Fenstertausch – all diese Maßnahmen werden 2024 vom Bund bezuschusst.
Schröder ärgert es, wie die Aussagen Roberts Habecks zum Heizungsgesetz aus dem Zusammenhang gerissen wurden: „Wärmepumpen sind für den Großteil des deutschen Gebäudebestandes eine effiziente Lösung. Wir hatten vermutet, dass die massive Gasabhängigkeit vom Kriegstreiber Russland Menschen stärker ermutigt, auf moderne Heizungstechnologien umzusteigen. Jedoch waren die Sorgen vor einer neuen Technologie größer. Jeder kann selbst testen, ob eine Wärmepumpe in Frage kommt, indem man die Vorlauftemperatur der Heizung auf 55 Grad an kalten Tagen senkt.“
Der Mangel an qualifizierten Handwerkern und Wärmepumpen gehört der Vergangenheit an. Der BDH (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie) teilte mit, dass im vergangenen Jahr die Hersteller Produktionskapazitäten für Wärmepumpen aufgebaut hätten und das Fachhandwerk in kürzester Zeit die Fachkräfte weiterqualifiziert habe.1
Gerade Menschen mit einem geringen Haushaltseinkommen leiden unter den hohen Gaspreisen. Deswegen hat der Deutsche Bundestag zum ersten Mal eine soziale Staffelung bei der Förderung der Heizungsmodernisierung eingeführt. Bis zu 70 Prozent zahlt der Staat bei einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von unter 40.000 €. „Davon profitieren besonders Senioren und Familien“, betont Schröder. Die KFW-Bank bietet ebenfalls Kredite zur Finanzierung an. Auch für Vermieter hat die KFW die Förderanträge freigeschaltet. Weiterhin sei im Gesetz geregelt, dass Mieter von der Kosteneinsparung profitieren und die Modernisierungsumlage auf 50 Cent je Quadratmeter begrenzt werde.
Eine höhere Energieeffizienz bedeute zudem eine geringere Abhängigkeit von fossilen Importen. Das erhöhe die Sicherheit und Unabhängigkeit Deutschlands. „Wer jetzt saniert, erhält eine so hohe Förderung, wie es sie vermutlich nicht noch einmal geben wird“, so die grüne Baupolitikerin. Neben lokalen Energieberatern bieten unabhängige Verbraucherschutzorganisationen kompetente Beratungen an, bei denen man sich grundsätzlich über Sanierung und Heizungstausch informieren kann. „Wir lieben unsere Häuser und sie müssen repariert und saniert werden. Jetzt ist ein sehr guter Zeitpunkt dafür. Wer sein Haus altersgerecht umbauen möchte, bekommt ebenfalls eine attraktive Förderung“, erklärt die Bundestagsabgeordnete.