Rechtsextremer Vandalismus am Grünen Treff Delmenhorst

Schwarze Sonne, zweimal Reichsflagge und ein Sticker mit der Aufschrift „I ♥ NS-Zeit“ – dieser unschöne Anblick erwartete Passant*innen am 28. Februar 2025 an der Geschäftsstelle von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Bahnhofstraße in Delmenhorst. In der Nacht zum Freitag wurden insgesamt zwei der vier Aufkleber mit rechtsextremer Symbolik auf die Außenwerbung des Grünen Treffs in Höhe von etwa 2,5 Metern aufgebracht. Eine derartige Verharmlosung des Nationalsozialismus ist neu.
„Der Angriff auf den Grünen Treff ist kein harmloser Vandalismus, sondern auch ein Angriff auf unsere offene Gesellschaft und die Grundwerte der Demokratie. Diese Entwicklung erschreckt uns besonders angesichts des Vorfalls in Bookholzberg,“ sagt Rosa Eickhorst-Neugebohrn vom Vorstand des Kreisverbands Delmenhorst. Dieser Vorfall reiht sich in eine besorgniserregende Entwicklung ein: Bundesweit nehmen rechtsextreme Übergriffe auf politische Einrichtungen, Medien und Engagierte zu, Rechtsextreme gehen mit einem neuen Selbstbewusstsein durch die Stadt.
Christina-Johanne Schröder, grünes Bundestagsmitglied für den Wahlkreis in der letzten Legislaturperiode und ebenfalls im Büro ansässig, kommentiert den Vorfall mit Blick auf die steigende Zahl rechtsextremer Gewaltstraftaten: „Die offene Nazi-Symbolik zeigt, wie immer gefährlichere Strömungen normalisiert werden. Es ist wichtig, darauf aufmerksam zu machen, dass Einschüchterungen nicht normal sind.“
Am späten Morgen waren bereits eine Hälfte eines der vier aufgebrachten Sticker abgerissen – wahrscheinlich von aufmerksamen Mitbürger*innen, die keine Nazi-Symbolik auf Augenhöhe tolerieren wollten. Die restlichen Aufkleber in etwa 2,5 Metern Höhe wurden am Nachmittag von Parteimitgliedern entfernt.
Jeder Akt des politisch motivierten Vandalismus wird konsequent zur Anzeige bei der Polizei und beim Staatsschutz gebracht. Die Grünen Delmenhorst haben bereits Strafanzeige erstattet und erwarten eine zügige Ermittlung durch die Behörden.