Pressemitteilung zum Thema Wasserversorgung
Im Delmenhorster Kurier vom 12.07.23 behauptet Herr Glöckner, dass „Klimaschutz nicht zu den Pflichtaufgaben einer Kommune zählt - die Wasserversorgung aber schon“. Wir protestieren aufs Schärfste gegen diese Behauptung. Delmenhorst hat per Ratsbeschluss dem Klimaschutz höchste Priorität eingeräumt und nennt sich Klimamusterstadt. Zwar ist Klimaschutz eine langfristige Aufgabe, die jedoch zur Daseinsvorsorge ebenso wie zur Zukunftsfähigkeit der Kommune beiträgt. Auch wenn Klimawandel ein globales Problem ist, liegt die Umsetzung des Klimaschutzes zum großen Teil auf der lokalen Ebene. Das Einsehen in diese Wichtigkeit war der Grund, warum sich die Grünen zusammen mit der CDU auf Petra Gerlach als Oberbürgermeisterkandidatin verständigt haben.
Schwammige Formulierungen im Ratsbeschluss Klimamusterstadt sind im Mai 2021 auf Initiative von CDU und Grünen durch einen Änderungsantrag noch konkretisiert und beschlossen worden.
Die Folgen des Klimawandels sind inzwischen auf allen Ebenen und auch bei der Trinkwasserversorgung spürbar und diese beiden Themen dürfen daher nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wir müssen ein nachhaltiges überregionales Wassermanagement entwickeln und die Wasser Infrastruktur an den Klimawandel anpassen. Denn Wasser wird inzwischen zu einem knappen und kostbaren Gut. Regionale Wasserkonkurrenzen werden zunehmen - wer bekommt das Wasser, wenn es knapp wird? Die Regierung und die EU planen eine grundlegende Umgestaltung der Genehmigung und des Managements von Wasserentnahme- rechten. Für uns ist es wichtig, auf die Wissenschaftler zu hören, die ein Umdenken fordern. Ob ein Wasserwerk (wie es vor über einem Jahrzehnt beschlossen wurde) nicht angepasst werden muss und welche Alternativen die Stadtwerke aufzeigen, muss geprüft werden. Einen entsprechenden Antrag reichen wir ein.
Marianne Huismann, Stadtratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN