Positionierung zu Wasserwerk in der Graft
In der Wiederaufnahme der Trinkwasserförderung auf den Wiekhorner Wiesen lag die Chance, wenn auch mit hohen Investitionskosten verbunden, gleich zwei Probleme auf einen Schlag zu lösen: Zum einen die Trinkwasserversorgung unserer Stadt über die Laufzeit des Vertrages mit dem OOWV hinaus und damit verbunden die Absenkung der hohen Grundwasserstände in den vergangenen Jahren und die Gefährdung der angrenzenden Bausubstanz. Die Einwände eines ausgewiesenen Experten wie Prof. Dr. Joosten sind jedoch ernst zu nehmen. Sollten seine Erkenntnisse die bisher gefassten Beschlüsse in Zweifel ziehen, muss der Rat der Stadt Delmenhorst diese Zweifel zwingend bei künftigen Schritten berücksichtigen. Das entbindet uns jedoch nicht von der Lösung der bestehenden Problemlage. Sollte das Ergebnis einer vernünftigen Abwägung aller Faktoren letzten Endes sein, dass Teile der Wiekhorner Wiesen wieder vernässt werden und damit eine Trinkwasserförderung an dieser Stelle auszuschließen ist, müssen wir auf jeden Fall prüfen, wie ein solches Vorhaben mit den geringstmöglichen Auswirkungen für die Anwohnerinnen und Anwohner sowie die Flora der Graftanlangen als Naherholungsgebiet im Herzen unserer Stadt durchführbar ist. Wir brauchen dafür auch ein Konzept für einen alternativen nachhaltigen Umgang mit dem Oberflächenwasser. Auch die künftige Versorgung mit Trinkwasser darf dabei nicht unter den Tisch fallen. Falls diese nicht am geplanten Standort stattfinden wird, ist unbedingt ein geeigneter Ersatzstandort zu ermitteln, gegebenenfalls auch unter Einbeziehung einer Nachbargemeinde.
Stadtratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Stefan Brinkmann, stv. Fraktionsvorsitzender